von Martin Evang und Christian Nell-Wunsch
Liturgie beim Abendmahl mit Kindern
„Wenn wir wirklich Kinder zum Abendmahl einladen wollen, dann müssen wir erstmal an unsere Liturgie ran. So wie die jetzt ist, kann man die Kindern unmöglich zumuten.“ – „Da bin ich aber ganz anderer Meinung: Gerade Kinder haben einen Sinn fürs Ritual, für das immer Wiederholte mit seinem Geheimnis, und das sollten wir ihnen nicht vorenthalten.“
Dieser Wortwechsel könnte so oder ähnlich in vielen Kirchengemeinden stattfinden. Und er findet tatsächlich statt: nicht nur zwischen Konservativen und Progressiven, Bewahrern und Neuerern, sondern auch als innerer Dialog bei Menschen, die für beide Standpunkte gute Gründe sehen.
Einerseits: Wie wirkt die übliche Abendmahlsliturgie, die schon für mich als Erwachsenen etwas Befremdliches hat, erst auf Kinder? Andererseits: Sollten wir wirklich die Abendmahlsfeier passgenau auf Zielgruppen zuschneiden oder ihre Gestalt je nach den gegebenen Umständen immer neu erfinden?
Wir glauben, dass beides, das Rituelle und das Originelle, sein Recht hat – aber jeweils auch Grenzen. Wo also sollten wir bewahren, wo verändern?
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Die Abendmahlsliturgie – einfach erklärt
von Martin Evang
Abendmahlsliturgie? Mit dem Wort fängt es schon an. Ein zusammengesetztes Wort. Erster Bestandteil: Abendmahl. So heißt der Teil des Gottesdienstes, in dem die Gemeinde Brot und Wein (oder Traubensaft) untereinander teilt. Jesus hat bei der letzten Abendmahlzeit seinen Jüngern von einem Brot zu essen und aus einem Kelch Wein zu trinken gegeben und ihnen gesagt: So sollt ihr das auch künftig machen. Deshalb feiern Christen in ihren Gottesdiensten bis heute das Abendmahl. Zweiter Bestandteil: Liturgie. Das ist die geordnete Folge von bestimmten Worten, Gesängen und Handlungen im Gottesdienst. Die Abendmahlsliturgie ist also die regelmäßige Folge von Worten, Gesängen und Handlungen, aus denen der Abendmahlsteil des Gottesdienstes besteht. Sie ist nicht völlig starr, aber auch nicht beliebig.
Es gibt nicht nur eine Abendmahlsliturgie, sondern unzählig viele; aber nur, wenn man auf die Einzelheiten guckt. Alle lassen sich grundsätzlich zwei Grundformen zuordnen. Grundform I ist der Typ der römischen Messe. Auf evangelischer Seite findet man diese Form in den lutherischen Kirchen. Man kann diesen Liturgietyp vor allem daran erkennen, dass die Gemeinde liturgische Gesänge singt (s.u.). Der andere Typ der Abendmahlsliturgie nach Grundform II ist knapper, ohne Gesänge. Das ist – im Anschluss an die spätmittelalterliche Gemeindekommunion – reformierte Tradition. In der rheinischen Kirche gibt es lutherische und reformierte Gemeinden, deshalb auch beide Typen der Abendmahlsliturgie. Und es gibt unierte Gemeinden, in denen beide evangelischen Traditionen verbunden sind. Logisch, dass dort auch bei den Abendmahlsliturgien Mischformen vorkommen.
Ob lutherisch, ob reformiert, ob uniert: Im Übergang zum Abendmahlsteil des Gottesdienstes singt die Gemeinde meist ein Abendmahlslied.
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Diese Einsetzungsworte in leichter Sprache wurden uns von Pfarrerin Karin Weber, Wuppertal, zur Verfügung gestellt.
Es handelt sich dabei um eine Rückübersetzung der Einsetzungsworte aus der Gebärdensprache.
Sie können die Einsetzungsworte in leichter Sprache hier herunter laden (PDF-Datei). [3]
Links:
[1] http://www.abendmahl-mit-kindern.de/sites/default/files/Liturgie_beim_Abendmahl_mit_Kindern.pdf
[2] http://www.abendmahl-mit-kindern.de/sites/default/files/Abendmahlsliturgie_einfach_erkl%C3%A4rt.pdf
[3] http://www.abendmahl-mit-kindern.de/sites/default/files/Einsetzungsworte_in_leichter_Sprache.pdf