Das Abendmahl und die Entwicklung des Kindes bis etwa zum 14. Lebensjahr

von Rüdiger Maschwitz

Die Entwicklung  des Kindes spielt für die Beurteilung seiner Teilnahme am Abendmahl eine wesentliche Rolle. In den Altersgruppen bis zehn Jahre rücke ich allein die Entwicklung des (religiösen) Bewusstseins in den Vordergrund, um zu verdeutlichen, wie das Kind das Abendmahl erlebt und wo Chancen und Schwierigkeiten liegen.

Das Kleinkind – bis zum dritten Lebensjahr
Bewusstseinsentwicklung: Diese Phase lässt sich gut als symbiotische Phase beschreiben, in der das Kind gleichzeitig Vertrauen zu und erste Ablösung von den Bezugspersonen lernt. Das eigene Bewusstsein ist noch stark mit dem Bewusstsein der anderen verbunden, es besteht eine gewisse Einheit. Die Einheitserfahrungen mit den Bezugspersonen, der Welt und Gott sind undifferenziert.
In religiöser Hinsicht lernt das Kind Urvertrauen, die All-Einheit der Schöpfung und das Staunen. Ehrfurcht vor dem Leben hat hier ihren Ursprung.
Chancen und Schwierigkeiten: Das Kind orientiert sich am Erwachsenen, es nimmt teil und Anteil am Abendmahl. Kognitives Erfassen geschieht auf kindgemäßem Niveau. Begreifen ist handfest. Das Abendmahl wird erlebt. Im Zusammenhang mit Jesusgeschichten kann das Abendmahl Jesus zugeordnet werden.

Das Kindergartenkind – von drei bis sechs Jahren
Bewusstseinsentwicklung: Das Kind befindet sich in der magischen Phase. Es liebt und braucht Geheimnisse, Wünsche erfüllen sich. Es ist die wunderbare Welt der Märchen und Heilungsgeschichten, inneres und äußeres Erleben werden allermeist noch nicht unterschieden. Das Kind möchte, dass in dieser Phase alles wieder heil wird. Es soll alles gut ausgehen. Diese Phase ist unbedingt notwendig, da das Kind lernt: „Es kann gut ausgehen.”

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